Das neue Jahr ist schon zum greifen nahe. während das Jahr sich langsam dem Ende zuneigt, laden uns jetzt gerade die Sperrnächte dazu ein, innezuhalten und uns auf das kommende Neue vorzubereiten. Denn wie bei allem im Leben liegt auch in diesem Übergang die Möglichkeit, Altes zu verabschieden und Platz für Neues zu schaffen.
Heute begeben wir uns in eine faszinierende und mysteriöse Zeit des Jahres – die Sperrnächte. Bevor wir uns jedoch mit den praktischen Aspekten beschäftigen, lohnt es sich, einen Blick auf die historischen Hintergründe dieser Tradition zu werfen.
Was sind die Sperrnächte?
Die Sperrnächte sind tief in den alten europäischen Traditionen verwurzelt, insbesondere in den Bräuchen vor der Wintersonnenwende. Sie markieren eine Zeit des Übergangs zwischen dem alten und dem neuen Jahr und erstrecken sich über die Tage vor der Wintersonnenwende, der längsten Nacht des Jahres. Ursprünglich waren sie als Vorbereitungszeit für die Rauhnächte gedacht.
Nach alter Tradition wurden in diesen Nächten alle Gerätschaften gereinigt, aufgeräumt und weggesperrt. Denn das Werkzeug, mit dem später im Jahr der Acker bearbeitet wird, war das größte Hab und Gut. Es musste vor Frost und dem der bevorstehenden Winter geschützt werden. Ebenso wurden in vielen Kulturen die Sperrnächte als Gelegenheit betrachtet, sich von der Vergangenheit zu verabschieden. Sie glaubten, dass nun alles Leben in den Schoß der großen Urmutter zurückkehrt. Alles siebt, um dann in der Mutternacht, was wir als Wintersonnenwende kennen wieder neu geboren werden kann. Und mit der Wintersonnenwende öffnen sich dann wieder die Tore zur Anderswelt und zu den Rauhnächten.
Es gab spezifische Bräuche und Rituale, die während der Sperrnächte praktiziert wurden. Die Menschen reinigten ihre Häuser und Höfe rituell, um diese Geister milde zu stimmen und ihnen zu signalisieren, dass sie bereit für das neue Jahr waren. Die Reinigung der Räume mit Räucherwerk wie Salbei, Weihrauch oder Myrrhe diente nicht nur der Hygiene, sondern auch der Vertreibung von negativen Energien und bösen Geistern. Schulden wurden beglichen, offene Rechnungen bezahlt und Streitigkeiten beigelegt, um unbelastet ins neue Jahr zu starten. Diese Traditionen hatten nicht nur einen äußerlichen, sondern auch einen tief spirituellen Zweck. Diese Reinigung war nicht nur physischer Natur, sondern erstreckte sich auch auf das emotionale und spirituelle Wohlbefinden.
Nutze dies alte Tradition
Es ist eine Zeit des Rückzugs, der Vorbereitung und des Loslassens. Eine Gelegenheit, sich mit der Vergangenheit zu versöhnen und Raum für Neues zu schaffen.
1. Sesselzeit
Setzte dich täglich, oder zumindest öfters auf deinen Lieblingsplatz und blicke zurück auf das vergangene Jahr. Lasse es wie einen Film vor deinem inneren Auge nochmal abspielen. Erinnere dich an die Momente des Glücks, an die Herausforderungen, die du gemeistert hast, und an die Dinge, die noch unerledigt sind. Vielleicht nutzt du auch dein Handy und scrollst deine Fotos durch, ebenso mal auf Insta, was du so gepostet hast. Nimm ganz bewußt wahr, was du alles erlebt hast.
2. Journaling
Zusätzlich könntest du dir ein Notizbuch nehmen und dir Fragen beantworten.
- Erinnere dich an die Momente des Glücks, der Freude und des inneren Friedens. Schreibe auf, welche Erfahrungen, Begegnungen oder Ereignisse dich besonders erfüllt haben und warum sie für dich von Bedeutung waren. Was kannst du aus diesen Momenten lernen?
- Welche Herausforderungen oder Lektionen habe ich im vergangenen Jahr gelernt?
- Betrachte die schwierigen Zeiten, mit denen du konfrontiert warst. Was haben sie dir über dich selbst beigebracht? Welche wichtigen Lektionen konntest du aus diesen Herausforderungen ziehen? Wie haben sie dich wachsen lassen?
- Was möchte ich in meinem Leben verändern oder verbessern?
- Nimm dir Zeit, um über Bereiche in deinem Leben nachzudenken, die du gerne verbessern oder verändern möchtest. Das können persönliche Ziele, Beziehungen, Gesundheit oder berufliche Aspekte sein. Was möchtest du anders machen, um diese Veränderungen zu ermöglichen?
- Wofür bin ich dankbar?
- Denke über die Dinge nach, für die du in diesem Jahr dankbar bist. Gibt es Personen, Ereignisse, Erfahrungen oder Eigenschaften an dir selbst, für die du besonders dankbar bist? Wie hat Dankbarkeit deine Sichtweise auf bestimmte Situationen verändert?
3. Loslassen von Ballast:
Schaffe Platz, indem du dich von Dingen trennst, die du nicht mehr brauchst, sei es materiell oder emotional. Ein aufgeräumtes Zuhause schafft auch einen aufgeräumten Geist.
Vielleicht machst du den Riesen- Entrümpelung- Hausputz, oder misstest alte Klamotten aus, oder schaust mal durch deine Küchenregale, welche Gewürze abgelaufen sind.
(Ich hab schon alles gemacht in der Zeit, vom aufräumen extrem, über Schublade für Schublade oder auch einfach nur staubgesaugt)
4. Rituelle Reinigung:
Nutze Räucherwerk wie Salbei, Weihrauch oder Myrrhe, um deine Räume energetisch zu reinigen. Lasse diese Düfte tief in die Ecken deines Zuhauses eindringen und negative Energien vertreiben.
Wer räuchern nicht mag, geht erst klatschend durch die Wohnung, um alles festsitzende zu lösen und danach mit einer Klangschale schwingst du die Wohnung wieder ein.
5. Versöhnung und Vergebung:
Schließe offene Kapitel ab, sei es durch Aussprachen, Vergebung oder das Loslassen von Groll. Verzeihen und Frieden schaffen können immense Freiheit bringen.
Ich habe zum Beispiel mir für die Tage vorgenommen nochmal Kontakt zu einer Freundin aufzunehmen, mit der ich mich in Corona Zeiten überworfen habe. Unsere unterschiedliche Ansichten hat zu einer Distanz zwischen uns geführt. Es fühlte sich an, als ob eine unsichtbare Mauer zwischen uns steht. Ich möchte diesen Konflikt in den Sperrnächten angehen, um Frieden zu finden.
Ich erkenne, dass es Zeit ist, den ersten Schritt zu machen. Ich möchte einen Brief oder eine Nachricht verfassen.
5. Yin Yoga
Yin Yoga ist während der Sperrnächte eine wunderbare Praxis, die harmonisch zu dieser Zeit der Ruhe, der Selbstreflexion passt. Es ist eine wertvolle Möglichkeit, sich auf einer tieferen Ebene mit sich selbst zu verbinden, den Körper zu entspannen, den Geist zu beruhigen und Raum für Loslassen, Reinigung und Neuanfang zu schaffen.
Egal, wofür du dich entscheidest– nimm dir die Zeit für dich selbst. Mache diesen Prozess zu deinem eigenen. Tauche ein in die Praxis des Yin Yoga, lasse deine Gedanken in dein Journal fließen oder setze dich in Meditation, um das, was du in deinem Herzen trägst, freizugeben. Erlaube dir, in diesem Moment der Stille und Selbstreflexion, das Alte zu verabschieden, Es ist eine Zeit des liebevollen Blicks nach innen und des achtsamen Loslassens dessen, was dir nicht mehr dient.
Spüre die Erleichterung, die mit jedem bewussten Loslassen einhergeht.
Mögen die Sperrnächte dich daran erinnern, dass das Loslassen keine Leere schafft, sondern einen Raum für das Unerwartete öffnet. Und dann kannst du nämlich deine Flügel auszubreiten und die kommende Zeit mit Leichtigkeit und Offenheit zu begrüßen.
Ich umarme dich,
Beate
Statt wie gewohnt sich in den Alltagstrubel zu stürzen, ist es an der Zeit, einen Augenblick innezuhalten und bewusst den Start ins neue Jahr 2024 zu gestalten.
WARTELISTE / SOULFUL START 1.-7. Januar
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