125 // Lass es gut sein – und vergib

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125 // Lass es gut sein - und vergib
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Jeder von uns hat es erlebt, dass ein anderer Mensch uns belogen betrogen verletzt oder schlecht behandelt hat. Es ist völlig normal, dass wir zunächst entsetzt, wütend oder gekränkt reagieren, wenn uns jemand einen Vertrauensbruch angetan hat. Ich selbst könnte mehr als einen Roman mit Geschichten des Schmerzes füllen. Freundinnen, von denen ich mich beraten gefühlt habe, allein gelassen. Partner, denen der Flirt und die eine Nacht wichtiger war, als die langjährige Beziehung, Eltern, die mich nicht gehalten haben im Schmerz, und nur erwartet, dass ich still bin und high Performance liefere.
Das hat Tagebücher gefühlt, Therapiestunden gefressen und Bäche mit Tränen gefüllt….

Aber wenn es doch so weh tut

Damit es nicht mehr so weh tut, würdest du am liebsten dem anderen Schmerz zufügen, Auge um Auge, Zahn um Zahn. Oder ihn zumindest für den Rest unseres Lebens hassen, wenn man es ihm schon nicht direkt heimzahlen kann. Die Verletzung tut immer weh, ganz egal, wie lange sie her ist – manchmal verdrängt man sie, und erlebt sie mit einer ungeahnten Heftigkeit bei einem Aufeinandertreffen oder ähnlichem Erlebnis.

Aber wenn ein Schmerz zu lange anhält, wenn immer wieder die gleichen Gedanken und gleichen Gefühle kommen, dann hast du dich verfangen. Wenn du dich in negativen Gefühlen verfängst, schadest du damit am meisten nur dir selbst. Grübeln, Hadern und Rachegefühle belasten deine Seele und ziehen Lebensfreude ab. In Folge reagiert oft auch der Körper – zum Beispiel mit Magen-Darm-Beschwerden, Herz-Kreislauf-Problemen oder Schlafstörungen.

Wenn du dir nicht selbst vergibst, schadest du dir, weil deine immerwährende Gedanken ständig ein Gift in dein Sein bringen, die dich so sehr schwächen und dich so beeinträchtigen, dass du nicht voller Kraft handeln kannst. Kreative Höhenflüge kannst du ebenso wenig erwarten wie andere Höchstleistungen. Das klingt jetzt nicht so prickelnd? Stimmt, aber es gibt einen Ausweg aus dem Dauergroll: Vergebung.


Ich weiß:
Vergebung ist sicherlich kein Thema, das für großen Applaus sorgt oder in den Schlagzeilen steht. Das Wort klingt eher nach Mutter Theresa, etwas altmodisch oder nach Jesus-Latschen und nach Bibel.

Worum geht es bei Vergebung?

Bei Vergebung geht es nicht da drum dass du einen Schmerz oder eine Verletzung gutheißt, die dir widerfahren sind. Wenn du vergibst, heißt das auch nicht, dass du der Person, die dir wehgetan hat, etwas Gutes tun. Stattdessen ist es eine Entscheidung für deinen eigenen inneren Frieden. Vergebung ist ein Prozess, der dir hilft, deine negativen Gefühle in Bezug auf einen anderen Menschen oder eine Situation loszulassen.

 

Vergebung ist nicht Versöhnung und nicht Vergessen

Vergebung ist nicht dasselbe wie Versöhnung. Wenn du jemandem vergibst, heißt das nicht automatisch, dass du dich mit dieser Person versöhnen musst. Oft ist dies es aber möglich, nachdem du vergeben hast.
Vergebung ist auch nicht dasselbe wie Vergessen. Auch wenn du dem anderen Menschen oder der Situation vergeben hast und dich versöhnt hast (falls du dich versöhnst), bedeutet das noch lange nicht, dass du alles vergisst was passiert ist.
Wenn du vergeben hast, dann sind bist in der Lage, den anderen Menschen oder die Situation so zu sehen und zu akzeptieren, wie sie sind – ohne Wut, Hass oder Verbitterung. Es löst bei dir nichts mehr aus. Du bist dann frei.

Doch solange du dir immer wieder und wieder die selben Geschichten erzählst, solange du noch immer die Straßenseite wechselst, wenn dir die andere Person entgegen kommt (das geht übrigens auch geistig!) , solange du auch neuen Menschen und Situationen unsicher und verkrampft gegenüber bist, aus Angst erneut verletzt zu werden, hast du noch immer nicht verziehen. 

Wenn du nicht vergeben kannst, dann leidest du selbst. Denn der Groll lastet auf dir, nicht auf der Person, die dir die Ungerechtigkeit zugefügt hat. Du darfst als aller erstes wirklich ganz tief in dir verstehen,  um den Schmerz loszuwerden und um weitermachen zu können, musst du einmal tief durch den Schmerz. Daher ist Vergebung ist keine Schwäche, sondern eine Stärke. Und Vergebung ist ein Heilmittel für deine Seele.

Hier ist es wichtig zu wissen dass das geschieht nicht auf einmal, sondern das ist ein Prozess. Ein Prozess in dem du dich deiner Wut und deiner Trauer bewusst wirst und sie an erkennst und annimmst.

Ein Giftpfeil


Bildlich kannst du dir das Vergeben so vorstellen, als würdest du einen Giftpfeil, der sich seit Jahren in deine Haut gebohrt hat, lösen. Nur so kann die Wunde, die uns zugefügt wurde, heilen. Wenn du den Giftpfeil aber nicht durch den Akt der Vergebung rausziehst, so wird er dich vermutlich dein Leben lang schmerzen. Wenn du dich nicht von deinem Zorn, deiner Verbitterung und den schmerzhaften Gedanken löst, verletzen sie dich immer wieder.
Genau, nicht die Person, die du vielleicht hasst oder verurteilst, verletzen dich sondern deine negativen Gedanken – nur du selbst. Zu vergeben, heißt nicht, dass man das, was passiert ist, legitimiert oder abschwächt.

Wenn du dich für Vergebung entscheidest, ziehst du den Pfeil aus der Wunde und ermöglichst damit ihren Heilungsprozess. Ja, vielleicht hinterlässt der Pfeil eine Narbe, die danach natürlich auch ab und an noch weh tut, aber dies ist kein Vergleich mit dem Pfeil, der dich immer und immer wieder erneut verletzt.

erkenne für dich, dass du die Wahl hast, dass du das was du gesehen hast die Wahl hast, aber dass du die Möglichkeit hast jetzt dich frei zu entscheiden. Neu zu entscheiden. Entwicklung mit Gefühl nicht  für die andere Person, sondern für dich selbst. Wie oft geht es dir durch den Kopf, was du hättest anders machen können. Verstehe, und nimm an. Warum du so gehandelt hast. Und komme immer wieder zurück in die Gegenwart, in das hier und das jetzt, wo dein Leben jetzt stattfindet.

((Natürlich fällt es einem emotional leichter, loszulassen, wenn der Schuldige das, was er dir angetan hat, bereut und das zum Ausdruck bringt.
Aber darauf würde ich niemals warten!!!))

Raus aus der Opferrolle!

Die Schuldzuweisungen, mit denen du dich permanent in der Vergangenheit befindest, halten dich auf. Durch Vergebung schaffst du es, dich aus der Opferposition zu lösen und wieder in Aktion treten zu können. Du öffnest dich, du beginnst wieder Verantwortung für dein eigenes Leben zu übernehmen. Keine Schuldzuweisungen, keine weitern Fragen nach dem Warum, worauf du niemals eine befriedigende Antwort bekommst, sondern du bekommst die Kontrolle zurück. Du befreist dich selbst.

Vergebung findet auf mindest zwei Ebenen statt. Auf der einen Ebene vergibst du  jemandem, der etwas gemacht oder über dich gesagt hat. Auf der anderen Ebene vergibst du dir selbst, für dass, was du dir bewußt oder unbewußt mit dir hast machen lassen hast. Jegliche Form von Vergebung ist auch Selbstvergung.
Du löst dich von einer Wahrnehmung, die dir selbst schadet. In Selbstvergebung liegt also der Schlüssel dich aus dem Opferbewußtsein zu lösen. Und diese zu verlassen.
Lasse deine Vergangenheit nicht deine Gegenwart beeinflussen.


Aber wie vergibst du nun?

1. Zunächst einmal werde dir darüber bewusst, wo in deinem Leben es etwas zu vergeben gibt. Dir selbst und anderen gegenüber. Lasse die Kränkung Revue passieren. Analysieren für dich – am besten schriftlich oder mit Hilfe von einem Coach oder Therapeutin–, was genau ist es denn, was du nicht verzeihen kannst. …
Schau dir die selbstangelegten Ketten und beengende Gefühle an.
Was ist passiert? Was genau wirfst du der oder dem anderen vor, getan oder nicht getan zu haben? Wie hast du gedanklich, gefühlsmäßig, körperlich und im Verhalten reagiert – unmittelbar danach und im Verlauf der Zeit?

2. Überlege dir, wie sich dein Leben mit dem Vergeben ändern würde.
Wäre es für dein Leben und dein Wohlbefinden besser zu Vergeben oder nicht zu vergeben?
Was würdest du jeweils gewinnen und was verlieren? 

3. Und dann: Triff die Entscheidung: Tue es dir zu Liebe.
Wenn du bereit bist, loszulassen und zu verzeihen, erst dann kannst du ein neues Kapitel in deinem Leben aufschlagen. Wenn nicht, ist das auch okay. Akzeptiere deinen Prozess, es dauert manchmal etwas länger. Vergeben ist eine bewusste Entscheidung – tu es für dich selbst und nicht für jemand anderen. Es hilft dir, motiviert weiterzuleben und positive Gefühle in dir zu entwickeln. Doch manchmal habe ich die Erfahrung gemacht, musste ich diese Entscheidung mehr als einmal treffen. Und auch das ist ok. 

4. Am besten machst du ein zum Vergeben ein Ritual. Ein kraftvolles Ritual für die Vergebung prägt sich besser in dien Unterbewusstsein ein ist daher oft ein Heilungsbeschleuniger.

Viele schöne Rituale, auch Vergebungsrituale findest du in meinem Buch „RITUALE FÜR DIE SEELE“

5. Übe
Spätestens jetzt ist es Zeit, die neue innere Einstellung zu trainieren: Wann immer du an den Vorfall und die involvierte Person denkst – und dabei wieder in dein altes Grübel- und Vorwurfsverhalten verfällst: stoppe dich innerlich. Lenke deine Gedanken stattdessen in eine andere Richtung: „Auch wenn mir dein Verhalten weh getan hat, bin ich bereit, loszulassen und dir zu verzeihen. Ich möchte meine Energie jetzt auf meine Zukunft richten.“

Es ist okay, wenn es am Anfang etwas ungewohnt und künstlich erscheint. Wichtig ist nur, dass du dich selbst immer wieder daran erinnerst, diese neue Einstellung zu üben. Durch dieses Training überwindest du nicht nur das Grübeln der Vergangenheit, sondern baust auch gleichzeitig die Grundlage für eine positive Zukunft auf!

Manchmal das höchst spirituelle, was du machen kannst nicht Yoga, nicht mit Edelsteinen zu meditieren, nicht räuchern sondern einfach wieder bei dir anzukommen.

Vergebung ist weder lahm noch langweilig. Vergebung ist pure Heilung.
Eine absolut effektive und mächtige Waffe, die negative Einflüsse aus deinem Leben für immer entfernt, die Befreiung aus dem inneren Gefängnis. und dich am Ende als Gewinner dastehen lässt. 


Das, was nun bleibt, ist deine wahre Essenz, dein authentisches Seelen-Sein und (d)ein Licht, das nun genug Raum zum Strahlen hat.

Es ist der Zustand eines leeren Geistes. Ein Geist, der sich nun wieder mit schönen Dingen befüllen lässt. Mit deinen Träumen und Visionen und das ist  – ein wunderbares Gefühl von Glück und Zufriedenheit.


Von Herz zu Herz
Beate

Mein Geschenk für dich:

Eine Meinung zu “125 // Lass es gut sein – und vergib

  1. Margot Stollberg sagt:

    Liebe Beate,
    recht herzlichen Dank für diesen zu Herzen gehende Ritual. Ich muß es mir noch ein paarmal anhören, denn ich kann auch nach sehr schweren Verletzungen nur schwer vergeben.
    Liebe Grüße
    Margot

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