114 // Setzt du schon Grenzen, oder schluckst du noch runter?

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114 // Setzt du schon Grenzen, oder schluckst du noch runter?
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Du weißt Du ganz genau, dass du keinen Kuchen fürs Sommerfest backen kannst, weil dir schon alles über den Kopf wächst und  du hast auch keine Kapazität frei, dass Du deinem Bekannten am Wochenende beim Umzug helfen willst.
Und dann machst du alles trotzdem. Kennst du diese oder ähnliche Situationen?

Ich kann nicht sagen, wie oft ich etwas zugesagt habe oder eine Situation stillschweigend erlitten habe und dann in Nachhinein dachte „Ach, hättest du mal…“. Ja, ja… hätte hätte Fahradkette, bringt allerdings wenig.
Warum fällt es uns schwer, anderen Menschen gegenüber klar zu sagen „Nein, das möchte ich nicht“ oder „Ich möchte lieber allein sein“??

Vom Schuldgefühl getrieben

Schuldgefühlen und ein schlechtes Gewissen haben mich regelrecht zermürbt und habe über sehr viele Jahre entgegen meiner eigenen Bedürfnisse anderen einen Gefallen getan. Grenzen setzen ist leichter gesagt als getan. Anderen Menschen die eigenen persönlichen Grenzen aufzuzeigen, erfordert viel Geduld und Beharrlichkeit – mit dir.
Zunächst darfst du dich nach deinem WARUM TUST DU DAS? fragen. Es zwingt dich ja niemand.
Ziemlich wahrscheinlich finden wir hinter all den vielen Kuchen, Umzügen, Arbeiten, der Wunsch nach Annerkennung und Lob oder der Wunsch einem Tadel oder dem vermeiden einer negativen Konsequenz. ziemlich wahrscheinlich finden wir hinter all den vielen Kuchen, Umzügen, Arbeiten, der Wunsch nach Annerkennung und Lob oder dem du möchtest eine negativen Konsequenz vermeiden.
Ich erinnere mich sehr lebhaft an das beschämende Gefühl, dass Erwachsene schmunzelnd über mich reden. Oder es wurde dir beigebracht, dass Eltern oder Erziehungsberechtigte nun mal das Sagen haben und dass du dich nicht so anstellen sollst. „Da muss man eben durch!“ Ich habe selbst noch erlebt wie sich meine Mitschüler in der Schule in die Ecke stellen mussten, die laut waren. “Ich will das aber nicht” oder “Das mache ich jetzt nicht!” Habe ich als Kind oder Jugendlicher für diese Aussagen Applaus bekommen? Nein. Bei mir und bei vielen anderen hat sich dadurch ein unangenehmes Gefühl eingebrannt, dass man besser nicht zu vehement seine eigenen Bedürfnisse kundtut. Es war wichtig, dass die Eltern, Großeltern und Lehrer immer zufrieden waren – das garantierte Frieden. Wir können jetzt die eigene Schulzeit verteufeln, unseren Eltern oder sonst wem die Schuld in die Schuhe schieben, doch wird dies nichts bringen.

Egal wie viel ich mache, niemand kann mir dieses schlechte Gewissen nehmen. Dies ist so unerträglich, dass sich daraus eine riesige Wut entwickelt genauso wie das Bedürfnis jetzt ganz laut mal auf den Tisch zu hauen. ielleicht kennst du das auch: Diese nicht enden wollenden inneren Monologe, was man in dieser oder jener Situation besser gesagt hätte.
Das ist auch nicht wie ich agieren möchte, ich möchte aus Großzügigkeit und Freude heraus handeln. Denn weiß ich, aus Freude heraus entsteht mehr Freude.

  1. Was soll denn passieren?

Heute bist du selbst Erwachsen und hast faktisch kaum negative Konsequenzen zu fürchten, wenn du anderen gegenüber sagst, dass du keinen Kuchen backst, oder nicht zu der Party gehen möchtest und somit unsere Grenzen aufzeigen. Was kann schon passieren?
Sei doch mal ehrlich: meistens ist es so, dass im schlimmsten Fall jemand dein „nein“ dein Gegenüber unmöglich findet. Wenn dies bei dir ein unerträgliches Gefühl auslöst, dass dein Nein unmöglich gefunden wird, dann wird es aller höchste Zeit.

Was also tun?

Zunächst einmal darfst du wirklich verstehen und mit jeder Zelle begreifen: es geht hier um dich,
und du darfst dich ab sofort an erste Stelle setzen.
Wenn du dich gesättigt und genährt fühlst, wenn für all deine Bedürfnisse gesorgt ist, ist es dann nicht wieder selbstverständlich andere daran teilhaben zu lassen? Fühlt sich doch gut an, oder? Der Schlüssel dazu sind: deine Bedürfnisse., woraus deine Grenzen resultieren.  Das was ich, und vielleicht auch du über Jahre ignoriert haben, dem darfst du jetzt gehör schenken.

 

Erkenne Deine Grenzen

Wenn dir deine Grenze nicht bewusst ist, kannst du sie auch anderen nicht mitteilen. Viele Menschen wissen gar nicht, wo sie ihre eigenen Grenzen abstecken sollen und lassen sich deshalb von anderen schnell überrollen. Wenn wir unsere Grenzen überschreiten, spüren wir oft erst hinterher ein Unwohlsein. Dieses Unwohlsein ist ein wichtiges Signal, das uns zeigt, was wir wollen und was nicht. Höre ihm mehr zu! Es ist völlig normal, vorerst unsicher zu sein, was dir wirklich wichtig ist. Viele von uns haben das Gespür für sich selbst verloren, weil sie sich so sehr an den Werten und Grenzen anderer orientierten. Schaue mehr nach innen schauen, um dich selbst besser kennenzulernen.
Wenn du weißt, was du willst, und wenn du weißt, was deine Grenzen sind, dann wirst du auch ein klares „Nein“ spüren, wenn du noch alle Handlungsoptionen vor dir hast.
In welchen Situationen hast du das Gefühl, übergangen oder unfair behandelt zu werden? 

Hör auf dein inneres Nein zu ignorieren.

Beginne deinen Gefühle anzunehmen, sie wichtig zu nehmen und sprich ihnen nicht einen Tag länger ihre Daseinsberechtigung ab. ALLE Gefühle wollen immer Gutes für dich: sie schützen dich, sie warnen dich, sie achten auf deine Seele, sie führen dich zu meinen inneren Verletzungen. Das ist gut.Dazu dürfen wir ganz selbstbewusst stehen. Ein Gefühl der Enge und des Unwohlseins zeigt dir letztlich wo es für dich noch etwas zu tun gibt.
Wenn du für dich Klarheit hast, was du willst, dann wirst du in bestimmten Situation gar nicht mehr in den Kampfmodus schalten, sondern du wirst die Menschen, die dir nahestehen, freundlich und sachlich schon vorher wissen lassen, was du willst und was du nicht willst. 

Je mehr du hier in die Klarheit kommst, je mehr du eins mit dir bist, desto mehr gelingt es dir, deine Grenzen freundlich zu ziehen. Da es für dich sonnenklar ist, und du gar keinen Zweifel daran zulässt. „Das wird mir zu viel!“ ist ja nur dann ein Problem, wenn du dich mit anderen vergleichst oder meinst den Ansprüchen und Erwartungen anderer gerecht werden zu müssen. Aber es sind ihre Erwartungen, nicht deine.

Wenn andere Menschen dann enttäuscht von dir sind, kannst du dir wirklich getrost sagen „Wenn derjenige mich nicht so nehmen kann, wie ich bin, dann lasse ich diese Person einfach mit ihren negativen Gefühlen zurück.“ Selbst wenn es sich um unsere Eltern oder Geschwister handelt oder um Menschen, mit denen wir oft Umgang haben… Das ist dann sein Gefühl, für das du in diesem Falle keine Verantwortung trägst. Du hast völlig aus Liebe und Klarheit deine Grenzen aufgezeigt. 
Und dennoch ist es am Anfang schwierig seine Grenzen in dieser Ruhe und liebevoll aufzuzeigen. So ging es mir auch. Bleibe bei Wut immer ein Stück Selbstkritisch. Ist das jetzt wirklich notwendig mit dem Megaphon herumzubrüllen? Lerne, was bei dir Wut ausgelöst hat, und kommuniziere dennoch liebevoll.
Einer anderen Person gegenüber zu treten und zu sagen „Bis hierhin und nicht weiter!“ fällt schwer, weil du vielleicht noch unsicher und schüchtern bist und Konfrontationen lieber ausweichen. Jetzt kannst du wählen, lernst du für dich selbst einzustehen oder verbiegst du dich weiterhin mit der Faust in der Tasche und zugelassenen Zähnen? Denn wenn du überrollt wurdest, hast du dies auch zugelasssen. Bleib bei diesem Gefühl des Unwohlseins und der Wut dran und komme zurück zu dir: korrigiere dich sanft selbst, spüre genau, welche Grenze wurde bei dir überschritten. Und beginne dies nach außen zu kommunizieren.

 

Ich habe ewig gebraucht, bis ich verstanden habe: ein „Nein“ muss gar nicht zu Diskussionen führen.
Je souveräner Du auftrittst, umso seltener wird jemand Deine Grenzen überschreiten. Je mehr du in Liebe und deiner Selbstachtung wächst, desto einfacher wird es für dich deine Grenzen freundlich anzubringen.
Ich habe mir in der Vergangenheit für Situationen, in denen meine Grenzen in der Vergangenheit häufiger überschritten wurden, einen Schlachtplan zurechtgelegt. Am besten funktioniert dies bei mir, wenn ich den anderen dafür wertschätze, und mich bedanke, dass er an mich gedacht hat, und sage dann mein Nein. „Danke, dass Du dabei an mich gedacht hast, aber leider kann ich nicht“ oder „Danke für das Vertrauen, aber ich muss andere Dinge erledigen“.

Befreie Dich von der Angst, nach einem Nein nicht mehr gemocht zu werden. Wenn Dich andere Menschen nur deshalb mögen, weil sie immer ihre Aufgaben an Dich abgeben können, dann bedeutet das leider, dass sie Dich nur ausnutzen.Freunde akzeptieren die Grenze und überschreiten sie nicht – zumindest nicht bewusst. Wenn Du sie freundlich darauf hinweist, werden sie Dir das nicht übelnehmen.

Diese Klarheit für dich zu gewinnen und Grenzen setzen zu lernen, läuft in kleinen Schritten ab, deshalb erwarte anfangs nicht zu viel von Dir.

DAS WICHTIGSTE: Wenn du also möchtest, dass deine Mitmenschen dich mehr respektieren und achten, fange mit dir selbst an.Frage dich: „Gehe ich manchmal zu hart mit mir ins Gericht? Wie oft verletze ich meine eigenen Grenzen?“  Und dann beginne dann deine Gewohnheiten zu ändern.



Mehr und mehr wird es dir gelingen, freundliche Absagen zu erteilen,
die Dir im Nachhinein kein schlechtes Gewissen bereiten. 


Von Herz zu Herz
Beate

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