182 // Die Schattenseiten der Sensibilität

Sparkle & Shine
Sparkle & Shine
182 // Die Schattenseiten der Sensibilität
Loading
/

Hast du dich schon einmal dabei erwischt, wie deine übermäßige Sensibilität und Intuition dich davon abhalten, Konflikten mutig ins Auge zu sehen oder Chancen im Leben zu ergreifen? Vielleicht hast du festgestellt, dass deine feinen Antennen nicht nur die Emotionen anderer wahrnehmen, sondern auch dein eigenes Verhalten unbewusst steuern.

Meine letzten Tage waren eine wahre Achterbahn der Emotionen. Ängste und unterdrückte Gefühle brachten eine Flut von Emotionen mit sich, die ich lieber im tiefen Meer meiner Seele vergraben hätte. Doch statt im ruhigen Gewässer des Lebens zu segeln, fand ich mich in einem brodelnden Schlammbad der Emotionen wieder.

Dadurch hinterfragte ich meine Verhalten und erkannte plötzlich, dass meine geliebte Sensibilität mein Verhalten auf eine Weise beeinflusst, die ich mir nie hätte vorstellen können. Wie bei jeder Gabe gibt es auch Schattenseiten. Eine davon ist die Tendenz, sich stark von den Erwartungen anderer beeinflussen zu lassen, ohne zu hinterfragen, ob diese Erwartungen unseren eigenen Bedürfnissen entsprechen. Nicht nur die Erwartungen, sondern du spürst halt alles.

ein ganz normaler Tag

Ich hole Taschentücher heraus, bevor der andere danach fragt. Ich stehe aus dem nichts auf und mache einen Kaffee für meine Tochter, und sie sagt, dass sie gerade sich einen Kaffee machen wollte, ich gehe einkaufen und koche ohne vorher mit der Familie zu sprechen, und bekomme als Kommentar: Boah! Genau das wollte ich heute essen. Ich setzte mich ins Auto eine Stunde bevor ich meine Tochter abholen sollte und fahre zum Treffpunkt, in dem Moment wo ich ankomme ruft sie an und fragt ob ich sie jetzt schon holen könnte. Ich melde mich aus dem Nichts bei Menschen, und bekomme als Antwort, gut das du dich meldest, ich bin gerade wirklich an meiner Grenze.

Das klingt erstmal wirklich schön, doch. Das ganze findet für mich vollkommen unbewußt statt. Ich reagiere einfach auf eine Energie, auf einen Impuls, der da so um mich herumschwingt. Hochsensibilität ist eine wunderbare Gabe, die es mir vielleicht auch dir ermöglicht, tiefgreifende Emotionen wahrzunehmen und subtile Nuancen in unserer Umgebung zu erfassen. Das ist super für meine Arbeit, wie ein kleines Trüffelschwein finde ich die Ursachen für tiefsitzende Blockaden, dort setze ich meine feinen Sinne bewußt ein, doch im Alltag passiert dies alles ohne Kontrolle.

Oftmals nehmen hochsensible Menschen die Bedürfnisse und Wünsche anderer so stark wahr, dass sie automatisch versuchen, diesen gerecht zu werden, ohne sich selbst zu fragen, ob dies für sie persönlich das Richtige ist. Es war ein Weckruf, der mir klar machte, dass ich nicht länger zulassen konnte, dass ich enorme Angst vor Konfrontation habe.

Während die meisten Menschen sich einfach auf einen bevorstehenden Sturm vorbereiten, habe ich unbewusst gelernt, dem Konflikt aus dem Weg zu gehen, weit bevor er überhaupt auftritt. Das ist keine bewusste Entscheidung, sondern ein instinktives Verhalten, das sich über Jahre hinweg entwickelt hat. Ich habe gelernt gelernt, die elektrische Ladung in der Luft wahrzunehmen lange bevor die Wolken sich zusammenbrauen. Und dementsprechend lieb, nett, weich, korrekt, fleißig, perfekt zu handeln, damit es keinen Grund gibt bei sich zu entladen. Das mag für manche banal klingen, aber für mich ist es eine Art Überlebensmechanismus, der mich vor unangenehmen Situationen schützt. Doch in den letzten Tagen ist mir klar geworden, dass dieses Verhalten wirklich auch seine Schattenseiten hat.


Durch meine übermäßige Sensibilität und Intuition vermeide ich nicht nur Konflikte, sondern auch viele wertvolle Erfahrungen und Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung. Nicht nur, dass es mit Sicherheit auch mal gut wäre einfach mal zu streiten, sondern habe ich plötzlich verstanden, dass ich unbewusst, ohne es mitzubekommen, viele Dinge nicht tue, aus Angst vor Konfrontation.

Ein Beispiel:
Ich liebe es ja Yoga zu unterrichten, jeder, der Yoga unterrichtet, weiß, du arbeitest dann in der Freizeitbranche, sprich: deine Kurse sind abends oder auch mal am Wochenende.Ich erinnere mich an eine bestimmte Situation, als ich in der Vergangenheit meinen Yoga-Kursplan gestaltet habe. Da war dieser Kurs, den ich unbedingt über mehrere Wochen am Samstag anbieten wollte, weil ich wusste, dass es vielen meiner Schülerinnen und Schüler gefallen würde. Es war ein Thema, das mir sehr am Herzen lag, und ich war überzeugt davon, dass es eine großartige Erfahrung für alle Beteiligten sein würde. Aber als ich meinem damaligen Partner davon erzählte, sagte er: tolle Idee, mach doch, aber ich spürte ich eine leichte Unruhe in der Luft. Er hat nichts gesagt, aber ich konnte es fühlen. Und anstatt mit ihm darüber zu sprechen und meine Gedanken und Gefühle auszudrücken, habe ich ganz viele Gründe dafür und auch wirklich gute Argumente gefunden, warum es Quatsch ist diesen Kurs anzubieten und dann beschlossen, den Kurs nicht anzubieten. Ich hatte zwar Argumente, doch eigentlich wollte ich keine Konfrontation, keinen Streit, also habe ich mich zurückgezogen und meine eigenen Bedürfnisse zurückgestellt. Erst später wurde mir klar, wie sehr ich meine eigene Stimme unterdrückt hatte, um einer möglichen Konfrontation aus dem Weg zu gehen.

Und von diesen Beispielen gibt es noch ein paar mehr. Vielleicht bei dir auch. Sensibilität ist super, doch wenn du beginnst Dinge in deinem Leben nicht zu tun, weil du spürst das sich da vielleicht ein Hindernis aufbäumen könnte.

Ich glaube es ist an der Zeit, meine Sinne neu zu kalibrieren und mich mutig den Herausforderungen des Lebens zu stellen, auch wenn das bedeutet, mich dem Sturm entgegenzustellen, anstatt ihm aus dem Weg zu gehen. Es ist an der Zeit, aus meiner Komfortzone herauszutreten und mich der Unsicherheit und dem Unbehagen zu stellen, das mit dem Leben einhergeht. Es ist einfach wichtig sich immer selbst zu hinterfragen: Warum mache ich gerade das, was ich mache?
Ich muss ja gar nicht auf jede Energie eingehen, die da um nicht herum ist. Ich kann ja in jedem Moment entscheiden, ob ich mich jetzt mit dem Strom mitreißen lasse oder nicht.

Es ist wichtig zu erkennen, dass wir als hochsensible Menschen oft die Emotionen anderer absorbieren und als unsere eigenen annehmen. Diese Unterscheidung zu treffen, kann uns helfen, uns von den Emotionen anderer zu distanzieren und unsere eigene innere Ruhe zu bewahren. Es ist eine Fähigkeit, die wir lernen können, und je mehr wir uns unserer eigenen Sensibilität bewusst werden, desto besser können wir lernen, sie zu beherrschen und sie zu unserem Vorteil zu nutzen.

Um zu lernen, zwischen den eigenen Emotionen und denen anderer zu unterscheiden, können verschiedene Techniken hilfreich sein:

Selbstreflexion:
Frage dich, was du gerade fühlst und warum. Versuche, die Quelle deiner Emotionen zu identifizieren und ob sie tatsächlich aus deinem Inneren stammen oder von außen kommen.
Grenzen setzen:
Wenn du spürst, dass du die Emotionen anderer übernimmst, visualisiere eine schützende Grenze um dich herum, die dich vor negativen Energien abschirmt.

Reflexion nach sozialen Interaktionen:
Nach Gesprächen oder sozialen Interaktionen reflektiere, wie du dich fühlst und warum. Frage dich, ob die Emotionen, die du erlebt hast, von dir selbst kamen oder von den Personen um dich herum. Durch diese bewusste Reflexion kannst du besser verstehen, wie du auf verschiedene Situationen reagierst und deine Sensibilität besser kontrollieren.
Rückzug:
Erlaube dir dich tagsüber dich mal für einen Moment zurückzuziehen. Atme tief durch und erlaube dir, zur Ruhe zu kommen. Versuche, die Emotionen zu identifizieren und loszulassen, die nicht zu dir gehören.

Und damit einher geht wirklich die energetische Reinigung, unbedingt abends, bevor du ins Bett gehst, oder auch einpaar mal unter Tags.

Sprich folgende Worte:

Ich lasse alle Energie los, von allen Menschen, denen ich heute begegnet bin. Ich lasse alle Energie los, von allen Orten wo ich heute gewesen bin. Zu meinem höchsten Wohle, zu meinem höchsten Besten lasse ich alles los, was mir heute passiert ist. Ich bin in Frieden, ich bin in Sicherheit, ich bin Ruhe, ich bin verbunden mit dem höchsten göttlichen Sein .

Insgesamt ist es ein fortwährender Prozess, die eigene Sensibilität zu verstehen und mit ihr umzugehen. Für mich persönlich bedeutet es, nicht länger zuzulassen, dass meine Empfindsamkeit meine Handlungen und Entscheidungen beeinflusst, ohne dass ich es bewusst bemerke. Ich erkenne nun, dass ich die Macht habe, meine Sensibilität als Stärke zu nutzen, was ich auch tue, aber ich lasse mich nicht von ihr beherrschen sondern möchte sie aktiv dazu nutzen, um ein erfülltes und authentisches Leben zu führen.


Ich umarme dich, 
Beate


P.S:

wenn du da draußen den Sparkle & Shine Podcast magst, und mich unterstützen möchtest, dann abonniert, like, teile und bewerte den Podcast gerne. Oder lade mich einfach auf einen imaginären Kaffee ein: https://beatetschirch.thrivecart.com/coffee-for-beate/

Und auch über eine persönliche Weiterleitung, oder Kommentare oder Anregungen würde ich mich sehr freuen. Und natürlich kannst du mir an hello@beatetschirch.de schreiben.








Mein Geschenk für dich:

Eine Meinung zu “182 // Die Schattenseiten der Sensibilität

  1. Nicole sagt:

    Hallo Beate echt ein Wichtiges Thema wie bleibe ich bei mir und bewahre meine Energie. Ich mache mit meinen Händen einen Kreis und sage mir auch diese Sätze. Oder wenn jemand mir was erzählt fühle ich das manchmal als wäre ich dabei. Dann sehe ich das Wissen was ich bekomme als Geschenk 🎁 und danke der Person und gebe es der Person wieder. Da jeder seine Aufgabe hat und das ist halt seine nicht meine. Ja mal geht es besser mal geht es naja es ist eine Übung. Ich danke Dir für den Podcast. Liebe Grüße Nicole

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hallo Beate Hallo Beate
Sign up
Trage dich für meinen Newsletter ein und erfahre immer als Erste/r, wenn es etwas Neues von mir gibt.
Ich willige in den Empfang des Newsletters ein, den ich jederzeit selbstständig abbestellen kann
Danke :))) ich freue mich, dass du da bist!
     
Danke :))) ich freue mich, dass du da bist!